Die 10 wichtigsten Hygienebegriffe

In vielen Köpfen ist der Begriff Hygiene eng mit dem Begriff Reinigung oder putzen verbunden. Das sind jedoch nur Teilbereiche um Hygiene wirklich umsetzen zu können.

Unsere Top 10 aus dem Hygienelexikon

Hygiene

Hierbei handelt es sich um ein Fach der Medizin, das im Sinne einer Prävention zwischen dem menschlichen Organismus und seiner Umwelt aber vor allem die gesundheitlichen Aspekte der Umgebung des Menschen untersucht und auf die Beseitigung störender äußerer Einwirkungen (zB.: Mikroorganismen wie Bakterien und Viren) abzielt (vgl. RKI, 2015

Desinfektion

Unter Desinfektion versteht man das Verhindern einer weiteren Vermehrung bzw. die Abtötung eines Erregers. Je nach Erreger werden unterschiedliche Desinfektionsmittel verwendet. Des weiteren gibt es auch diverse Unterschiede die Desinfektion betreffend was die weitere Verwendung eines Objektes angeht (vgl. RKI, 2015). In Österreich werden anerkannte, geprüfte Mittel, nach bestandener Kriterien in die Desinfektionsmittelliste der ÖGHMP bzw. VAH aufgenommen (vgl. ÖGHMP, 2016) (vgl. VAH, 2016).

Händedesinfektion/ Oberflächendesinfektion

Die Durchführung der Desinfektion ist durch Normen und Richtlinien im Einzelnen geregelt. Eine Händedesinfektion erfolgt in der Regel durch eine Einreibung der gesamten Hand und Handgelenke. Die Hände sollen hierbei für die Daue der Einwirkzeit von ca. 30 sec. (Abhängig vom Erreger) feucht gehalten werden (vgl. Meduniwien, 2018). Eine Oberflächendesinfektion dient der Hemmung des indirekten Übertragungsweges. Sie soll mit einem geeigneten Mittel auf entsprechendem Untergrund mehrmals tgl. und bei Bedarf angewandt werden (vgl. Fachrichtlinie KAGES, 2017).

Reproduktionszahl

Als Reproduktionszahl wird die durchschnittliche Anzahl der von einem Fall generierten Folgefälle bezeichnet (AGES, 2020).

Einwirkzeit

Als EWZ oder Einwirkzeit wird die Zeit bezeichnet die den Wirkungseintritt eines Präparates angibt. Grundsätzlich muss die Einwirkzeit beachtet werden, aber für alle Routinedesinfektionen gilt, dass eine Fläche sofort nach dem sichtbaren Abtrocknen wieder benutzt werden kann.

Ausnahmen: Im Seuchenfall wird allerdings das Einhalten der Einwirkzeit gefordert. Dies gilt ebenfalls für Flächen, die nach der Desinfektion mit Wasser nachgespült werden müssen, wie z. B. Badewannen oder Oberflächen im Küchenbereich. (vgl. Schülke, 2020).

Inkubationszeit

Bezeichnet die Zeit zwischen der Aufnahme eines Erregers und dem Auftreten der ersten klinischen Symptome der Erkrankung (sofern sich diese klinisch äußert) (vgl. RKI, 2015).

Mikroorganismen

Darunter versteht man wörtlich übersetzt kleine Lebewesen. Vor allem Bakterien und mikroskopisch kleine Pilze, Algen und Protozoen (vgl. Springer, 2010). Im Vergleich zu den Viren welche als subzelluläre Objekte viel kleiner sind und ohne Wirtszelle nicht lebensfähig ist (vgl. Springer, 2010).

Pandemie, Epidemie, Endemie

Pandemie bezeichnet eine neu, aber zeitlich begrenzt in Erscheinung tretende, weltweite starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und meist auch schweren Krankheitsverläufen.

Eine Epidemie zeichnet sich durch Infektionskrankheiten aus welche zeitlich und räumlich begrenzt sind.

Endemie beschreibt ein ständiges (zeitlich unbegrenztes) Vorkommen eines Erregers in einem bestimmten Gebiet (vgl. RKI, 2015).

Mundschutz, Schutzmaske

Schutzmasken sind spezielle Masken, wie beispielsweise medizinischer Mund-Nase-Schutz (z.B. OP-Masken), die dem Medizinproduktgesetz unterliegen und beispielsweise Menschen in der Umgebung des Trägers des medizinischen Mund-Nasen-Schutzes vor Tröpfchen, die der Träger beim Sprechen, Niesen und Husten produziert, schützen (etwa bei einer Operation). Sogenannte partikelfiltrierende Halbmasken (FFP1-, FFP2- und FFP3-Masken) filtern Partikel aus der Atemluft und werden von verschiedenen Berufsgruppen als persönliche Schutzausrüstungen verwendet, um sich vor Schadstoffen abzuschirmen. Diese speziellen Schutzmaskenarten unterliegen gesetzlichen Regelungen und müssen speziellen Prüfkriterien entsprechen.

Der MNS (Mund-Nasen-Schutz) dient dem privaten Gebrauch als mechanische Barriere und soll im Rahmen des achtsamen Umgangs mit den Mitmenschen die Umgebung vor Tröpfchen die beim Sprechen, Niesen und Husten entstehen schützen. Für den MNS gibt es keine speziellen gesetzlichen Anforderungen und Prüfkriterien. MNS kann auch aus Stoff selbst hergestellt werden. (vgl. Sozialministerium, 2020), (vgl. CDC, 2020).

Hygienemanagement

umfasst sämtliche, der Hygiene dienenden organisatorischen und verhaltenstechnischen Maßnahmen zur Unterbrechung einer Infektionskette (vgl. RKI, 2015)